Sonntag, 22. März 2015

Endlich angekommen!

Nach der Vorbereitungszeit bin ich seit Freitag, dem 13. (schon wieder eine Woche rum!), schließlich in Soltun angekommen.
Die Vorbereitungszeit war nicht übel, aber trotzdem, ich bin echt froh, endlich an der Schule angekommen zu sein!
(Besonders schön: endlich die Koffer auspacken..)

Freitagmorgen wurden Lea und ich am Flughafen von der Schulleiterin Marit abgeholt und zur noch relativ leeren Schule gebracht, da außer der Klasse "På Egne Bein" (~Auf eigenen Beinen, die Klasse für Schüler mit Behinderung) alle anderen noch auf Reise waren.
Unser Blick von der Schule aus



Für die ersten drei Monate haben Lea und ich jeweils ein Zimmer im Schülerblock C, welcher bis auf Lehrerwohnungen zwei Etagen höher nicht genutzt wird.
Die restlich Zeit unseres FSJs sind wir dann in den Wohnungen untergebracht, in denen zur Zeit noch Janna und Lorenz wohnen, unsere Vorgänger.
Ich kann jetzt schon sagen, dass ich ziemlich froh darüber bin, dass die zwei uns ein wenig einführen können, Tipps geben und wir bei Unklarheiten nachfragen können - unter anderem weil unser Norwegisch noch etwas ausbaufähig ist...(ist aber auch so ganz lustig mit den beiden ;) )

Die Soltun FHS ist übrigens ca. 3 km von Evenskjer entfernt (zwei Supermärkte, ein Vinmonopol - extra Alkoholladen -, eine Tankstelle, eine Kirche), leicht erhöht gelegen, mit Blick auf den Fjord und schneebedeckte Berge.
Die Natur hier oben ist einfach der Wahnsinn..(und zur Zeit ist angeblich noch die unschönste Jahreszeit hier: der Übergang von Winter zu Frühling mit den "letzten" Schnee-und Eisresten (bei ca. acht Grad waren noch ganze Wiesen mit Schnee bedeckt und Straßen vereist). Die meiste Zeit hatten wir hier bisher richtig schönes Wetter mit viel Sonne und blauem Himmel, in den ersten Tagen an die neun Grad, mittlerweile aber wieder um die null Grad (es gibt seit ein paar Tagen Neuschnee).


Nicht nur der Blick von der Schule aus ist ziemlich beeindruckend, auch auf der Autofahrt nach Harstad vor ein paar Tagen habe ich mich ein wenig in die norwegische Landschaft verguckt: Fjord und Berge und rote Holzhäuser und kleine Buchten im Garten undundund..
Was aber konkurrenzlos an erster Stelle meiner (Natur-)Highlights steht, sind die Nordlichter, die wir schon am zweiten Abend hier in Soltun zu sehen bekommen haben! :)

Das war echt unglaublich, wir sind abends aus dem Schulgebäude raus und waren schon auf dem Weg ins Bett als das 'nordlys' am Himmel war. Ich bin immer noch total fasziniert davon, wie es sich verändert hat, in Form, Farbe, Größe und Ort: anfangs eher schmal und weißlich, erinnerte an einen Sandsturm, später viel ausgedehnter und wie eine Decke direkt über der Schule, leicht grünlich und mit Stellen, die wie Tanz zu Musik aussahen...(davon hab ich leider keine Fotos, kommt hoffentlich noch ;) dafür ein paar vom Schneespaziergang runter zum Fjord)

                                    
              


Die Zeit hier war bisher eher ruhig und entspannt, wir haben auch deutlich mehr Freizeit als ich dachte (mir wäre lieber, wir hätten etwas weniger Freizeit und dafür mehr volle Urlaubstage).
Vormittags waren wir in der letzten Woche für vier Stunden in der "På egne ben" -Klasse mit drin, die Essenszeiten sind auch fest (8-9 Uhr Frühstück, 15 Uhr Middag, 19:30 Uhr Abendessen), ansonsten können wir den Tag praktisch frei planen.
Jetzt, in der Übergangsphase der Freiwilligen, haben Lea und ich aber auch einfach noch nicht so viele Aufgaben, wie im kommenden Schuljahr (ab Mitte August).
Am ruhigsten sind meist die Nachmittage, abends machen wir öfters was mit mehreren zusammen.
Morgen steht erstmal ein Ausflug in ein Eishotel in Schweden an und am Ende der Woche beginnen hier dann die Osterferien..Da dann komplett tote Hose ist an der Schule, wollten Lea und ich andere Freiwillige in Alta besuchen fahren, wär schön, wenn das klappt ;)


















Montag, 16. März 2015

Hamburg & Oslo

Die Vorbereitungszeit in Hamburg und Oslo ging ziemlich schnell rum, unser Programm war insgesamt auch echt gut (ich hatte befürchtet, dass sich diese Zeit so kurz vorm Projekt noch in die Länge zieht ;) ).
In Hamburg waren wir vier Freiwilligen (2 nach Lundheim/Moi, 2 nach Soltun/Evenskjer) zusammen mit unserem Teamer Robert, der selbst vor einigen Jahren FW in Soltun war.
Hier gings darum, sich nochmal ein wenig mit der Geschichte und Hintergründen von ASF zu beschäftigen ( - falls jemand von euch sich noch etwas genauer informieren möchte: https://www.asf-ev.de/), uns untereinander kennen zu lernen und, dank Robert, viele Insiderstories über Land, Leute und die Schulen zu bekommen...


Hier haben wir unseren "ersten echten Norweger" getroffen
 und konnten alle möglichen Fragen stellen

Zum Programm gehörten u.a. die norwegische Seemannskirche, ein Besuch beim norwegischem Honorarkonsul, die Gedenkstätte des ehemaligen KZs Neuengamme/Infos über die Aktion "Weiße Busse" und die israelitische Töchterschule.
Am interessantesten fand ich davon unsre Führung in Neuengamme und die Infos über die Aktion "Weiße Busse" (Rettung skandinavischer Häftlinge), da zum einen die Führung richtig gut war und ich zum anderen vorher noch nichts über diese Aktion wusste (Norwegen war zumindest in meinem Unterricht in Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus, Besetzung und eigentlich generell kein bzw. kaum Thema gewesen).

Mein Problem war in dieser ersten Woche bloß, dass ich zur Beantragung eines neuen Reisepasses nochmal nach Hause musste: doppelter Abschied.
Am 01.März den ganzen lieben Leuten Tschüss zu sagen, die mit mir zum Bahnhof gekommen sind, war schon hart. Das zweite Mal war dann auch nicht schöner, aber wenigstens kürzer.

Am Freitag gings (mit acht Stunden Verspätung aufgrund von Pilotenstreik) weiter nach Oslo.
Ein Schritt weiter Richtung Nordnorwegen...
In Oslo haben wir das Programm mit der Länderbeauftragen Veline und 2 anderen Freiwilligen, die das Programm mit organisiert haben, gemacht.
Hier haben wir zum Beispiel über unsre Erwartungen gesprochen, sind mögliche Problemsituationen durchgegangen und wurden richtig schön verarscht...
Um uns dazu zu kriegen, trockenes Infomaterial über ASF zu lesen, wurde uns gesagt, dass ein Journalist kommt, um ein Interview mit uns über unser FSJ zu führen. Dann vollkommen ahnungslos zu sein, haben wir uns nicht so prickelnd vorgestellt. Also waren wir schließlich top vorbereitet und haben uns ziemlich souverän durch das Interview bekommen - wobei am Ende aufgelöst wurde, dass wir unsre netten Antworten alle dem Ehemann von Veline gegeben haben, eigentlich Geiger an der Oper...;)


Unser Seminarhaus in Oslo

Die Zeit in Oslo war ziemlich nett und echt entspannt, auch wenn man in der relativ überschaubaren Hauptstadt nicht allzu viel machen kann - vor allem wenn man unter 20/21 ist (das vorwiegende Mindest-Ausgeh-Alter in Norwegen).
Während die beiden Jungs schon am Dienstag mit Zug nach Moi gefahren sind, haben Lea und ich noch 3 Tage Oslo geschenkt bekommen (die Piloten waren sehr hartnäckig).
Wir hatten zum Glück super schönes Frühlingswetter, knalle blauen Himmel und ganz viel Sonnenschein. :)
In den drei Tagen haben wir noch eine Hafenrundfahrt gemacht, sind ins Kino gegangen (die Tickets erfolgreich auf Norwegisch bestellt! :) ), sind mit der Trikk (Straßenbahn) zum Holmenkollen gefahren und oben ein wenig rumspaziert, haben uns mit anderen Oslo Freiwilligen getroffen, auf dem Operndach gesonnt...bis es Freitag dann tatsächlich nach oben ging, vollkommen verspätungsfrei.
Skulpturen im Vigellandspark

            
 
 
 
Die Osloer Oper, super zum sonnen geeignet! :)


 
Hafenrundfahrt bei allerbestem Wetter
 

 
Etwas abseits von Oslo durch
 den Schnee spazieren..
 
Blick auf den Oslo Fjord