Sonntag, 3. Mai 2015

Typisk norsk

Typisch norwegisch - da gibts schon einiges, was mir mittlerweile hier oben so aufgefallen ist.
Auch wenn unsere Kulturen eigentlich nicht großartig unterschiedlich sind, die kleinen Dinge machens aus. Ich hab da mal ein paar rausgesucht :

  • Takk skal du har (Dank sollst du haben) - und den nicht zu wenig: 'Takk for maten' nach dem Essen, 'Takk for sist' als Dank für das vorherige Treffen mit einer Person, 'Takk for i dag' als Dank für den bisherigen Tag oder einfach 'Tusen takk'. Dass es in der norwegischen Sprache so viele Redewendungen gibt, um sich zu bedanken, sagt schon ein wenig über die Leute hier aus und schafft definitiv einen freundlichen Eindruck.
  • Guten Appetit gibt es hier nicht, zumindest ist es nicht üblich sich diesen vorm Essen zu wünschen. Dafür gibt es aber, wie bereits erwähnt, 'Takk for maten' um sich nach dem Essen beim Koch/Gastgeber zu bedanken. Der Koch/Gastgeber ist hier auch die einzige Person, die etwas ähnliches wie 'Guten Appetit' sagt: 'Vel bekomme'(fast das Gleiche im Deutschen).
  • Im Kino : Film aus, Vorhang zu, Norweger weg - und zwar schon lange. Aus Deutschland bin ich es gewohnt, beim Abspann und den letzten Liedern noch gemütlich im Kinosessel sitzen zu bleiben, die letzten Zuckerstücke aus der Popcorntüte zu suchen und mich von den langsam heller werdenden Lampen behutsam wieder in die Realität begleiten zu lassen. Die Norweger sind da etwas rasanter, hier wird noch vor Beginn des Abspanns sich wieder in Jacken eingepackt und aufgestanden, falls dann noch die tollen Outcuts oder eine letzte Szene kommen, wird dies halt im Stehen und mit einem Fuß in der Tür angeschaut.
  • Englisch lernen leicht gemacht : in Sachen Filme zumindest, die ausländischen werden nämlich (bis auf Kinderfilme) nicht Norwegisch synchronisiert sondern in der Originalform, bloß mit norwegischen Untertiteln, gezeigt.
  • Umweltbewusstsein Ade. In diesem Punkt kommt mir Deutschland deutlich vortschrittlicher vor. Mülltrennung, Autoplaketten, Motor aus beim Stehen und natürlich ganz viel Bio, Bio, Bio - absoluter Trend bzw. selbstverständlich zu Hause, hier oben aber scheinbar noch nicht angekommen.
  • Sporty sporty, denkt man hier ziemlich schnell, und kriegt direkt ein schlechtes Gewissen und denkt auch darüber nach ganz bald mal wieder Sport zu machen. Einfach weil die Norweger so gern in sportlichen Sachen rumlaufen ( bei den Frauen vor allem die langen Sportleggings )
  • Folkehøgskolen Ja okay, nicht nur typisch norwegisch, eher skandinavisch. Eine Internatsschule, an der die Schüler ein oder zwei Jahre verbringen und sich spezifisch auf einen Kurs ( bei Soltun in diesem Schuljahr Backpack Surprise, Backpack Foto, und På Egne Bein ) bewerben. Wird von den Schülern oft als eine Art Auszeit genutzt, einige haben soziale, psychische oder körperliche Probleme/ Beeinträchtigungen. An den FHS gibt es keine Noten oder schulübliche Klausuren, aber trotzdem Anwesenheitspflichten und natürlich Regeln (kein Alkohol/Drogen, Zu-Bett-geh-Zeiten).

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